METJENDORF Am frühen Nachmittag fahren am Donnerstag Brandermittler der Westersteder Kriminalpolizei
auf den Hof des Entsorgers Plömacher an der Metjendorfer Landstraße.
Kriminal-Hauptkommissar Frank Bärschneider und sein Kollege Kommissar Daniel Frickhof sollen die Ursache des Feuers ermitteln,
dessen Rauchsäule am Mittwoch fast im ganzen Ammerland zu sehen war.
„Wir stehen hier noch ganz am Anfang der Ermittlungen“, so Bärschneider.
Die Geschichte sei keine Sache von ein paar Stunden. Es werde Tage dauern, bis sie die Ursache des Großbrandes ermittelt hätten,
so der Kripobeamte. „Das wird ein echtes Puzzlespiel.“
Spezialisten arbeiten nach Ausschlussprinzip
Die Spezialisten gehen dabei nach dem Ausschlussprinzip vor.
Will heißen: Zunächst prüfen sie, ob es ein Ereignis von außen war, das zum Brand geführt hat. Beispielsweise ein Blitzeinschlag.
Dann schauen sie, ob möglicherweise ein technischer Defekt verantwortlich für das Unglück war.
„Haben Mäuse ein Kabel angeknabbert, das dann blank lag“, nennt Bärschneider ein Beispiel.
Zunächst einmal schauen sich die Beamten die beiden ausgebrannten Hallen von außen an und machen Fotos.
„Wir wissen noch nicht, ob wir heute da rein gehen“, sagt Bärschneider. Die Halle sei einsturzgefährdet, was ihre Arbeit nicht leichter mache, so der Polizist.
Die Halle ist eine Stahlkonstruktion, die mit Blechen verkleidet war.
„Der Stahl ist durch das Feuer extrem heiß geworden. Dadurch verliere er seine Stabilität, werde weich wie Butter und verbiege sich, weiß der Kripomann.
Feuerwehr muss immer wieder nachlöschen
Auch die Feuerwehr ist Donnerstag immer noch auf dem Gelände präsent. Sie war weiter mit Nachlöscharbeiten beschäftigt.
Denn: In gepressten Ballen lagerte in der Halle Altpapier. Das hatte sich am Mittwochvormittag entzündet.
Die Glut fraß sich durch den Block, das Wasser konnte kaum bis ins Innere vordringen.
Noch Donnerstagmittag zogen Bagger Blöcke auseinander, beförderten das Papier vor die Ruine der Halle, wo es abgelöscht wurde.
„So ging das am Mittwoch ab 21 Uhr die ganze Nacht“, sagt Feuerwehrsprecher Heiko Pold.
Um Mitternacht herum wechselte die Gemeinde-Wehrleitung noch einmal Teams. „Frische“ Retter aus Spohle und Wahnbek ersetzten abgekämpfte Kollegen.
Am späten Mittwochnachmittag war der Verdacht aufgekommen, dass durch das Feuer in der Halle eingebautes Asbest freigesetzt wurde.
Der Gefahrtrupp aus Elmendorf wurde hinzugezogen, so Pold. Eine Probe des verdächtigen Materials wurde umgehend zu einem Labor gebracht,
das konnte schnell Entwarnung melden. Unterm Strich nannte Pold den Einsatz umfangreich.
Es sei aber alles gut und routiniert abgearbeitet worden.
Auch Vertreter der Baubehörde des Landkreises schauten sich Donnerstag bei Plömacher um und tauschten sich mit der Unternehmerfamilie aus.